Rote Beete hat sich als beliebtes Gemüse in der gesunden Ernährung etabliert. Trotz ihrer zahlreichen gesundheitlichen Vorteile gibt es auch einige Bedenken aufgrund ihres Nitrat- und Oxalsäuregehalts. Diese beiden Bestandteile, die natürlich in der roten Beete vorkommen, werden mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht. Im Folgenden werden wir auf diese Bedenken eingehen und klären, wie viele rote Beete man am Tag essen darf.

Was macht rote Bete gesund?

Rote Beete sieht mit ihrer charakteristischen Farbe nicht bloß gut auf dem Teller aus, sondern ist auch ein wahres Superfood. Die Knolle ist reich an Betanin, welches sowohl die lebhafte Farbe bedingt, als auch stark antioxidativ wirkt. Darüber hinaus enthält rote Beete Nitrate, die im Körper in Stickstoffmonoxid umgewandelt werden. Stickstoffmonoxid unterstützt die Erweiterung der Blutgefäße, was zu einer verbesserten Durchblutung und einer Senkung des Blutdrucks führen kann.

Ein weiterer gesundheitsfördernder Bestandteil ist Betain, welches nicht nur antioxidativ, sondern auch entzündungshemmend wirkt. Diese Vielfalt an Inhaltsstoffen macht rote Beete zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung. Insbesondere die Förderung der Gefäßgesundheit rückt rote Beete in den Fokus einer herzgesunden Ernährung. Mit ihren vielfältigen Nährstoffen trägt rote Beete nicht nur zur kulinarischen Vielfalt, sondern auch zu einer ausgewogenen Ernährung bei (1,2).

Warum können rote Bete schädlich sein?

Rote Beete wirft gelegentlich Bedenken aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe auf. Einer dieser Bestandteile ist Nitrat, das in großen Mengen in roter Beete vorkommt und in der Vergangenheit mit einem potenziellen Krebsrisiko in Verbindung gebracht wurde. Allerdings ist dies eher ein Problem bei Nitrat in Fleisch und Trinkwasser und nicht bei Gemüse wie roter Beete (3).

Ein weiteres Anliegen betrifft den Oxalsäuregehalt von roter Beete, der das Risiko von Nierensteinen erhöht. Oxalsäure kann sich mit Calcium verbinden und Kristalle formen, die dann Nierensteine formen. Besonders Menschen mit einer Vorgeschichte von Nierensteinen sollten daher ihren Konsum von roher roter Beete einschränken. Allerdings lässt sich dieses Risiko minimieren: Bereits beim Kochen geeht viel Oxalsäure ins Wasser verloren. Außerdem weisen fermentierte Rote-Beete-Produkte in der Regel einen geringeren Oxalsäuregehalt auf, da diese während des Fermentationsprozesses abgebaut wird (4).

Eine weitere Komplikation mit roter Beete betrifft Kleinkinder. Bei diesen kann der Verzehr aufgrund des Nitratgehalts zu Methämoglobinämie führen. Dieser Zustand verringert die Sauerstoffversorgung im Blut und ist besonders für Kleinkinder gefährlich. Daher wird empfohlen, den Rote-Beete-Konsum bei dieser Altersgruppe zu begrenzen (5).

Zusammenfassend sollten Menschen mit erhöhtem Nierensteinrisiko und Kleinkinder ihre Rote-Bete-Aufnahme möglicherweise überdenken. Für den Großteil der Bevölkerung gestaltet sich der Verzehr der Knolle jedoch als unbedenklich.

Darstellung möglicher Risiken durch Rote Bete: Oxalsäure kann Nierensteine begünstigen während Nitrate das Krebsrisiko erhöhen könnten.
Risiken durch Rote Bete: Oxalsäure kann Nierensteine begünstigen während Nitrate das Krebsrisiko erhöhen könnten.

Wie viele rote Bete sind in Ordnung?

Die Menge an roter Beete, die als unbedenklich angesehen wird, ist schwer pauschal zu definieren. In zahlreichen Studien wurden tägliche Mengen von bis zu 500 mL rote-Beete-Saft konsumiert. Dieses Saftvolumen würde man aus etwa 600g roter Beete gewinnen. Diese Menge liegt sicherlich deutlich über einem typischem Tagesverzehr (6).

Die meisten Menschen nehmen rote Beete in moderaten Mengen zu sich, sei es als Bestandteil von Salaten, als Beilage oder in Form von Saft. Der durchschnittliche Verzehr dürfte also in der Regel deutlich unter den in Studien verwendeten Mengen liegen. Demnach bewegen sich die meisten Menschen innerhalb der sicheren Grenzen.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass individuelle Reaktionen auf Lebensmittel variieren können. Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Bedenken, wie Nierensteinproblemen oder Kleinkinder, sollten möglicherweise ihren Rote-Bete-Konsum mit einem Arzt besprechen. Insgesamt kann der regelmäßige Genuss von Roter Bete in vernünftigen Mengen jedoch ein gesunder Beitrag zur Ernährung sein.

Fazit

Für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sind die Bedenken bezüglich des Verzehrs von roter Beete gering. Die meisten Menschen können die gesundheitlichen Vorteile dieser Wurzelgemüsesorte genießen, ohne sich übermäßig Gedanken machen zu müssen. Insbesondere für Menschen ohne bekannte gesundheitliche Probleme in Bezug auf Nierensteine ist rote Beete eine nährstoffreiche Ergänzung zur Ernährung.

Für diejenigen, die dennoch Bedenken hinsichtlich des Oxalsäuregehalts haben, bietet der Konsum von fermentiertem Rote-Beete-Saft eine gute Alternative. Durch den Fermentationsprozess kann der Oxalsäuregehalt reduziert werden, während die gesundheitlichen Vorteile erhalten bleiben. Es ist jedoch wichtig, dass jeder Mensch individuell auf Lebensmittel reagiert. Menschen mit spezifischen Gesundheitsbedenken sollten Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Im Allgemeinen kann der regelmäßige Verzehr von roter Bete, in angemessenen Mengen, eine wertvolle Bereicherung für die Ernährung darstellen. Es ist immer ratsam, eine ausgewogene und vielseitige Ernährung zu pflegen und individuelle Bedürfnisse sowie gesundheitliche Anliegen zu berücksichtigen.

Quellen

  1. Rote Rüben – Gesunde Rezepte und mehr | Gesundheitsportal (11.11.2023)
  2. Nitratsupplementierung: Die ganz andere Kardioprotektion (aerzteblatt.de) (11.11.2023)
  3. Kotopoulou, S., Zampelas, A., & Magriplis, E. (2022). Dietary nitrate and nitrite and human health: a narrative review by intake  source. Nutrition Reviews, 80(4), 762–773. https://doi.org/10.1093/nutrit/nuab113
  4. Rote Bete roh essen: Was dafür spricht und was dagegen – Utopia.de (11.11.2023)
  5. Methämoglobinämie – E-Learning mit Lecturio (11.11.2023)
  6. Wie viel Rote Beete darf man am Tag essen? – eat.de (11.11.2023)
  7. Bahadoran, Z., Mirmiran, P., Kabir, A., Azizi, F., & Ghasemi, A. (2017). The Nitrate-Independent Blood Pressure-Lowering Effect of Beetroot Juice: A  Systematic Review and Meta-Analysis. Advances in Nutrition (Bethesda, Md.), 8(6), 830–838. https://doi.org/10.3945/an.117.016717